Die Auf­wen­dun­gen des Klä­gers für Ozem­pic zur Behand­lung von Adi­po­si­tas kön­nen nicht als außer­ge­wöhn­li­che Belas­tun­gen berück­sich­tigt wer­den. Ozem­pic ist in Deutsch­land nicht zur Behand­lung von Adi­po­si­tas zuge­las­sen, son­dern nur für Typ-2-Dia­be­tes. Bei Ver­wen­dung zur Behand­lung von Adi­po­si­tas liegt somit ein soge­nann­ter Off-Label-Use des Medi­ka­ments vor. 

Pra­xis-Bei­spiel:
Das Finanz­ge­richt hat die Kla­ge abge­wie­sen, in der der Klä­ger die Aner­ken­nung der Aus­ga­ben für Ozem­pic als außer­ge­wöhn­li­che Belas­tun­gen gel­tend machen woll­te. Der Klä­ger, dem das Medi­ka­ment zur Behand­lung von Adi­po­si­tas und Blut­hoch­druck ver­schrie­ben wur­de, konn­te die­se Aus­ga­ben nicht abset­zen, da das Medi­ka­ment in Deutsch­land nicht zur Behand­lung von Adi­po­si­tas zuge­las­sen ist. Die­se Anwen­dung gegen Adi­po­si­tas wird als "Off-Label-Use" ein­ge­stuft, für den zusätz­li­che Nach­wei­se, wie ein amts­ärzt­li­ches Gut­ach­ten, erfor­der­lich sind, um die medi­zi­ni­sche Not­wen­dig­keit zu bele­gen. Sol­che Nach­wei­se lagen nicht vor.

Ozem­pic gilt nicht als wis­sen­schaft­lich aner­kann­tes Medi­ka­ment zur Behand­lung von Adi­po­si­tas. Inso­fern han­delt es sich um Aus­ga­ben für ein soge­nann­tes „Life­style-Medi­ka­ment“, die die Nah­rungs­auf­nah­me und den Stoff­wech­sel direkt beein­flus­sen. Life­style-Medi­ka­men­te kön­nen grund­sätz­lich nicht als außer­ge­wöhn­li­che Belas­tun­gen gel­tend gemacht wer­den, da sie als Aus­ga­ben des all­ge­mei­nen Lebens­un­ter­halts gemäß § 33 Abs. 2 Satz 3 EStG betrach­tet werden.

Fazit: Das Finanz­ge­richt hat die Kla­ge abge­wie­sen, da der Klä­ger nicht unter Typ-2-Dia­be­tes litt, son­dern ihm das Medi­ka­ment zur Behand­lung von Adi­po­si­tas und Blut­hoch­druck ver­schrie­ben wor­den ist. Die feh­len­de medi­zi­ni­sche Not­wen­dig­keit, die nicht erfüll­ten Nach­weis­an­for­de­run­gen sowie die man­geln­de Aner­ken­nung des Medi­ka­ments zur Behand­lung von Adi­po­si­tas füh­ren dazu, dass die Aus­ga­ben für Ozem­pic nicht als außer­ge­wöhn­li­che Belas­tun­gen berück­sich­tigt wer­den können.

Quelle:Finanzgerichte | Urteil | FG Sach­sen-Anhalt, 1 K 776/24 | 17-06-2025