Der BFH hat ent­schie­den, dass die steu­er­li­che Ent­las­tung für allein­er­zie­hen­de Eltern im Wech­sel­mo­dell nicht gegen den Gleich­heits­satz des Grund­ge­set­zes verstößt. 

Pra­xis-Bei­spiel:
Der Fall betraf einen allein­er­zie­hen­den Vater, der im Jahr 2015 ein pari­tä­ti­sches Wech­sel­mo­dell für die Betreu­ung sei­nes Kin­des prak­ti­zier­te und Anspruch auf eine teil­wei­se steu­er­li­che Ent­las­tung für Allein­er­zie­hen­de, Kin­der­be­treu­ungs­kos­ten und Kin­der­geld gel­tend machte.

Der BFH bestä­tig­te, dass Kin­der­be­treu­ungs­kos­ten nur als Son­der­aus­ga­ben abge­zo­gen wer­den kön­nen, wenn sie tat­säch­lich von der betref­fen­den Per­son getra­gen wur­den. In die­sem Fall hat­te die Mut­ter des Kin­des die gesam­ten Kos­ten getra­gen, wes­halb der Vater kei­nen Anspruch auf den Abzug hat­te. Dar­über hin­aus wur­de ent­schie­den, dass die steu­er­li­che Ent­las­tung für Allein­er­zie­hen­de nur einem Eltern­teil zuge­wie­sen wer­den kann, selbst im pari­tä­ti­schen Wech­sel­mo­dell. Dies ist durch die Not­wen­dig­keit der Ver­ein­fa­chung und Stan­dar­di­sie­rung im Steu­er­recht gerechtfertigt.

Der Vater hat kei­nen Anspruch auf den Kin­der­frei­be­trag, da das steu­er­freie Exis­tenz­mi­ni­mum des Kin­des bereits durch das gezahl­te Kin­der­geld abge­deckt war. Der BFH beton­te, dass die Eltern unter­ein­an­der bestim­men kön­nen, wer die steu­er­li­che Ent­las­tung bzw. das Kin­der­geld erhält, aber in die­sem Fall gab es kei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung. Das Urteil bestä­tigt die bestehen­den Rege­lun­gen und unter­streicht die Not­wen­dig­keit kla­rer Abspra­chen zwi­schen Eltern in ver­gleich­ba­ren Situationen.

Quelle:BFH | Urteil | III R 1/22 | 09-07-2024